Glück, Freunde, Mate & Asado (Tag 139-162)

Hola mis amigos! 


Entschuldigt, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Es wird Zeit ein Lebenszeichen zu senden... 


Ich musste mir gerade nochmal meinen letzten Blogeintrag durchlesen und bin echt froh, dass ich euch schon viel von hier erzählt habe - sonst wäre der Blogeintrag super lang oder besser gesagt noch länger als jetzt geworden. 


Hier? Ja, hier ist El Calafate. Seit dem 9. Februar bin ich (mit Ausnahme von 4 Tagen in El Chalten, doch danach ging es wieder hierher zurück) in El Calafate, dem Süden Argentiniens. Ihr erinnert euch an die Bilder vom Gletscher und den Felsen mit der tollen Aussicht? Ja, dort bin ich. Immernoch.


Ich habe in den letzten Wochen unglaublich viel erlebt. Hier nur eine Auswahl:

Nico hat mich ein paar mal zu seinen Freunden mitgenommen und dort sowie im Hostel konnte ich viele Leute kennenlernen: Mateo, Gaspar, Marcelo, Pedro, Cesar, Teo, Pipa, Adolfo und seine Tochter, Mariano, Chano, Lucio, Lucas, Gonza, Diego, Patcho, Daniela, Julieta, Ro, Juanca, Michu ... - wohlgemerkt alles ArgentinierInnen - ich könnte ewig weiterschreiben. 


Eines abends waren wir in ner Bar, in welcher 4 Bands gespielt haben. Das war super! Habe den Leuten am Eingang den Stempel verpasst und hab mit vielen Leuten geredet und Spaß gehabt. Ich war auf nem Geburtstag eingeladen, auf nem Musikfestival in der Stadt, ich backe Kuchen fürs Hostel, laufe durch die Stadt, singe und versuche auf der Slackline zu laufen. 


Am Valentinstag waren wir in der Bar / Restaurant La Cantina, es war 2-jähriges Jubiläum und Diego hat eingeladen zu Asado (argentinisches BBQ) und Bier. Um 2 Uhr morgens hat er die Türe zugemacht und wir saßen alle hinten im Restaurant, einer hat Gitarre gespielt und wir haben gesungen. Das war so unfassbar cool! Es waren 2 Mädels da und ihr Englisch war ungefähr so gut wie mein Spanisch. Trotzdem haben wir uns unterhalten können. Ebenso auf dem Geburtstag und auch einmal im Hostel: Ich habe mit Leuten gesprochen, die sehr wenig Englisch können und wir haben uns 2 sprachig unterhalten und uns verständigen können. Mit den Leuten die besser Englisch sprechen hab ich noch so meine Hemmungen Spanisch zu reden. 


Zwei Häuser weiter vom Hostel wohnen 2 Brüder von Nico, Pedro und Cesar. Sie sind 17 und ich hab sie echt ins Herz geschlossen. Gerade Cesar - er hat mit meinem Spanisch viel Geduld, übt mit mir und spricht langsam. Und er lobt mich. :) Das ist toll. 


Ihr fragt euch bestimmt weswegen ich so lange hier bleibe? Nun, ich brauchte eine Pause vom Reisen - ohne dass mir das bewusst war. Ich kam ins Hostel und hab mich wie zu Hause gefühlt. Ich liebe die Kultur: das minimalistische Leben, gemeinsames Mate Tee trinken, Küsschen geben für Hallo und Tschüss, sie sind sehr gastfreundlich, aufgeschlossen, sie machen worauf sie gerade Lust haben, haben keinen eng getakteten Terminplan (manche haben weder Handy noch Uhr) sondern leben einfach den Tag, treffen abends Freunde im Stammlokal, machen zusammen Essen und teilen gerne und nicht zuletzt bleibt das Handy die meiste Zeit in der Tasche. 


Im Hostel hab ich die wunderbare Celina kennengelernt. Sie hat es toll in Worte fassen können und es wie folgt ausgedrückt: 

"Ich liebe Südamerika. Ich mag einfach diese Menschen. Gerade die Argentinier. Die sind eigentlich fast alle ziemlich faul aber sie trauen sich zu träumen. Und machen die Träume auch mal wahr. Sie sind keine so krassen Revolutionäre wie Franzosen aber sie machen irgendwas richtig. Irgendwie machen sie einen glücklich." 


Das beschreibt ziemlich gut was auch ich über die Leute hier denke. 


Nach ein paar Wochen im Hostel wohne ich nun bei Gonzalo. Er hat ein großes Haus das er über AirBnb vermietet und ich kann hier umsonst wohnen wenn ich ein wenig im Haus helfe. Wir machen zusammen Möbel, reparieren Dinge, ich koche, backe, pflücke Pflaumen und Kirschen, halte das Haus sauber usw... Wer sich für die ganze Geschichte interessiert wie ich zu Gonza kam, kann mich gern fragen wenn ich zurück bin. Zu viel zum Schreiben. ;-) 


Nun zum interessanten Teil: 

Wie geht es mir? Wie geht es weiter? Denkst du schon an zu Hause? 


JA, ich denke an zu Hause. Von meinen Nichten und Neffen bekomme ich regelmäßig Bilder und auch von euch höre ich in letzter Zeit viel. Zudem wurde meine Kreditkarte gesperrt da ein Missbrauch vorliegt. Da gilt es paar Sachen zu klären. Und die ersten Dinge gilt es jetzt schon zu organisieren - bspw. wo ich wohne wenn ich wieder komme. (Wo ist eigentlich mein Mitarbeiterausweis?? Egaaaaaal :D) 


Meine letzten 5 Wochen (Waaaaaaas? Nur noch füüünffff??) verbringe ich sehr wahrscheinlich in Buenos Aires (dort treffe ich mich mit Freunden, welche ich in Calafate kennengelernt habe und die dort studieren oder arbeiten) und Kolumbien. In Kolumbien reise ich vermutlich mit nem Kolumbianer und seinen Freunden durchs Land. Sergio habe ich in Sydney vor 3 Jahren kennengelernt. 


Schließlich geht es am 29. April zurück nach Hause. Und ich freue mich. Ich freue mich wirklich riesig euch alle wiederzusehen!! 


Mir geht es wirklich sehr gut! Danke an alle die ab und zu an mich denken und mir schreiben. Mein soziales Netzwerk fehlt mir hier sehr. Weswegen ich mich manchmal auch allein fühle aber ich kann mich ja nicht beklagen. ;) 


Ich werde den Blog in ein paar Tagen mit einem Passwort schützen. So behalte ich mehr oder weniger die Kontrolle, wer Zugriff darauf hat. Meldet euch einfach bei mir, ich teile euch dann das PW mit.


Fühlt euch ganz fest gedrückt und bis ganz bald, 

eure Lena 

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